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Nach dem Sturm
Wer aufmerksam ist, sieht, dass die Nummerierung der Tage eine Lücke zeigt. Aber es war auch die bisher stürmischste Passage unserer Reise nach Brest. Für mich als Skipper eine Generalprobe für Ernstfälle:
- Haben wir die Experten für Reparaturen?
- Sind die Wachführer besonnen?
- Wer geht in die Rahen und auf den Klüverbaum, wenn die See ihr hartes Gesicht zeigt?
- Wie weit her ist es mit der mentalen und physischen Stärke der Mannschaft?
- Welchen Zustand hat das Schiff?
Sicher gehören hier nicht alle Erkenntnisse hinein, die einem als Skipper durch den Kopf gehen, aber wenn das Bild, das Crew und Schiff als Einheit abgegeben haben, so positiv ist, soll es auch gesagt sein. Ich freue mich auf eine zügige weitere Reise gegen Brest, natürlich auch gerne mit viel Wind aus der richtigen Richtung.
Ansonsten war der 16. Tag unserer Reise geprägt von Reparaturen und Erholung von den Strapazen des letzten Tiefs.
Gegen Abend stellen sich Nordwestwinde um 6 Beaufort ein, und das Schiff jagt durch die noch sehr dünige See mit sieben bis zehn Knoten nach Nordosten. Um Mitternacht müssen wir Segel kürzen lassen. Eine Stunde Arbeit, weil das Untermarssegel beim Einpacken muckt.
Für mich endet der 16. Tag um 1:36 Uhr in meinem nassen Schlafsack. Und gutem Schlaf (bei dieser Crew).
Balo
Mittagsposition: 36°05,2'N 073°06,6'W; Etmal: 99sm
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