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Vor dem Aufbruch
Sonst ist die Falado mit ihren zwei Masten und dem roten Bug in jedem Hafen sehr schnell ausgemacht. In Miami war das anders. Zuerst versperrten gigantische Wolkenkratzer-Hotels die Sicht in den Hafen, und dann waren die Luxus-Motorboote viel größer und höher als die Falado selbst.
Wir fanden sie trotzdem und übernahmen das Schiff von Walter und den Kreuzfahrern. Die drei darauffolgenden Tage waren ausgefüllt mit organisieren, einkaufen, reparieren, putzen und stauen. Es musste Verpflegung und Wasser für 13 Leute und 7 Wochen besorgt werden, nach einer Liste, die wir gemeinsam in Deutschland erstellt hatten. Bei den unvorstellbaren Mengen ging auch schon mal ein Einkaufswagen verloren, zum Beispiel der mit der H-Milch. Viele Sachen, die wir in Deutschland wie selbstverständlich kaufen, gibt es dort nur im Bioladen oder auch gar nicht. Und während die Einkäufer fleißig Wagenladung für Wagenladung Vorräte herbei schafften, wurde die Falado fast vollständig ausgeräumt, grundgereinigt und partiell neu gestrichen. Nachdem die Lebensmittel teilweise eingetütet, wasserdicht verpackt und haltbar gemacht worden waren (Mören im Sand und Eier in Vaseline) wurden sie in den Schaps, unter den Kojen, im Vorschiff und auf der Lümmelwiese verstaut. Zusätzlich wurden noch "Falado-Wehwechen-Pflaster" und eine Ersatzstänge besorgt, damit wir auf See gerüstet wären, bei eventuellen Schäden.
Alle 13 Crew Mitgleider packten mit an und in Rekordzeit war die Falado fertig zum Auslaufen. Es blieb sogar noch Zeit für einige persönliche Erledigungen wie Ausrüstung kaufen, Postkarten schreiben, nochmal schnell ins Internet, "nach Hause" telefonieren und Hausmittelchen gegen Seekrankheit besorgen. Am Tag vorm Ablegen gingen wir sogar spät abends ein Abschieds- oder "wir-brechen-auf" Essen essen, bei dem alle ein amerikanisches Essen und viele für lange Zeit ein letztes Mal frisches Fleisch genossen haben.
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