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Flucht vor der Flaute
Ein Tag, der für mich mit der Diana, der Frühwache ab 4:00 Uhr beginnt. Die letzten beiden Tage konnten trotz Zeitumstellung die Positionslampen bereits vor Wachwechsel gelöscht werden, doch heute ist es so grau und trüb, dass wir sie noch eine dreiviertel Stunde länger brennen lassen müssen. Immerhin machen wir 7 Knoten Fahrt nach Osten. (Die 0 Uhr Position war 51°17’N 032°40’W)
Etwas ärgerlich ist, dass die Olga mal wieder überhaupt nicht mag und nur Luft ansaugt und auch die kleine Bilgepumpe defekt ist (nur halbe Pumpenleistung), da wegen eines Defekts am Pumpengummi Wasser austritt.
Gegen Ende der Frühwache nimmt der Wind ab, wir machen aber noch immerhin 5 Knoten Fahrt. Das Mittagsetmal beträgt 139sm, das beste seit einer Woche (mit großem Abstand zum ersten Mal wieder über 100sm).
Zum Mittagessen gibt es Nudeln, Macaroni mit Tomatensoße und Parmesan, jeder bekommt zwei Teller, das macht wirklich satt. Trotzdem ist die Stimmung wie das Wetter eher trüb. Viele sind etwas genervt oder gereizt, ich merke es auch an mir selbst. Vielleicht kommt durch das faule Herumliegen in den Kojen einfach der Kreislauf nicht in Schwung und man wird träge.
Nach dem Mittagessen wird der Kurs auf nördliche Richtung (030) geändert, da wir laut gestriger Information am nördlichen Rand eines Hochdruckgebietes laufen und der Wind weiter abnimmt (das Barometer zeigt 1024mbar). Nachmittags wird nach einem Ferngespräch mit Hajü der Kurs dann aber auf südliche Richtung geändert (150°). Wir wollen so bis zum 50. Breitengrad laufen, um dem Zentrum eines sich neu bildenden Tiefs zu entgehen, uns erwarten aber auch auf 50° nördlicher Breite in 2 Tagen 7bft Windstärke. Damit ist wohl die Option in Galway (Irland) anzulanden anstelle Brest (Bretagne) gestorben. Leider schläft der Wind zwischendurch völlig ein, kommt aber dann leicht aus Nord wieder auf, was uns 3 Knoten Fahrt bringt. Die beiden Bilgepumpen werden repariert: Schnüffel ist an der kleinen, Severin und ich an der Olga tätig: Oberhalb des Rückschlagventils der Olga hatte sich ein Kugelschreiber gefangen. Es wird gemutmaßt, dass sie vielleicht dem kranken Jockel einen Brief schreiben wollte.
Nachmittags gibt es Glühwein und Ginger Snaps mit Apfelmus und Zimt nach einer Idee von Severin. Das mutet sehr weihnachtlich an, es wird auch skurrilerweise ein Weihnachtslied angestimmt. Wir hegen schließlich alle die Hoffnung, zu Weihnachten daheim zu sein.
In der Messe montiere ich Gummipuffer seitlich an der Back, da die heruntergeklappten Segmente der Tischplatte immer gegen die Backskiste schlagen. Was nachts sehr laut ist. Die Schallschutzmaßnahme ist erfolgreich – da hätte ich schon mal früher drauf kommen sollen!
Abends singen wir Piratenlieder, um endlich mal für unsere geplante CD-Aufnahme zu üben.
Puck
Mittagsposition: 51°41,6'N 030°57,9'W; Etmal: 139sm
Tiere an Bord unserer Arche
Hier noch eine kleine Auflistung von Tieren, die es auf unserer Arche gibt, dies hatten Sigrun und ich uns überlegt, vielleicht fallen dem ein oder anderen noch mehr ein:
- Kielschwein
- Frösche (an den Zugseilen der Ruderanlage)
- Fußpferde, Handpferde
- Krähennest
- Eselshaupt
- Sigrunmaus
- Woudsendkuh (Kuscheltier)
- Mützenkaninchen (Kuscheltier)
- Kakis
- Zeisinge
- Agathe (Balos Schafsfell)
- Spinnen (für Stagsegel)
- Wanze
- Tausendfüßler
- Schwalbe (zeitweise)
- Ameisen (anfangs)
- Bulle
Außerdem gibt’s es z.B. noch Jungfern an Bord und Halsstrecker!
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