Baden im unendlichen Blau

Nach einer ruhigen Nacht fahren wir bei wenig Wind mit 6 bis 7 Knoten gegen Norden. Dies verdanken wir wohl dem Golfstrom, der uns bestimmt mehr als die Hälfte der Geschwindkeit schenkt.

Da die Sonne gnadenlos bei blauem Himmel an Deck scheint, führt uns Severin voll Stolz seine Badetechnik bei Raumwindkurs vor. Hierbei wird der Bootsmannstuhl über eine Rolle an der Großbaumnock befestigt. Nun braucht man nur noch einsteigen und sich ablassen.

Viele andere vertreiben sich die Zeit mit Lifebelt-Spleißen. Hier entstehen schnell die Fragen: „Wie lange muss das kurze Ende des Lifebelt sein?“, oder „Sind 30cm zu lang?“

Naja, Nachmittags schläft der Wind komplett ein! Kein Problem! Baden ist angesagt! Unter uns 500 Meter Wasser, um uns herum kein Land in Sicht – alles blau. Ob wir uns wohl in einigen Tagen/ Wochen sattgesehen haben? Wir werden sehen!

Nach einer Stunde Motoren kommen wir wieder in ein Gebiet mit Wind, also Segelsetzen und Kurs 360 Grad – Nord.

In der Ruderwache von 0 bis 4 jagt die Falado bei aufgefrischtem Wind mit 9,8 Knoten durch leuchtendes Wasser. Nie habe ich das Meeresleuchten so stark gesehen wie in diesen vier Stunden. Dann plötzlich während des Ausgucks auf dem Vorschiff sehen wir Delfine, die die Falado begleiten. Sie ziehen einen Lichtstrahl hinter sich her, sodass man die Bahnen der Delfine sehen kann. Ein sehr beeindruckendes Schauspiel. Ansonsten wilde Nacht bei über neun Knoten Fahrt.

strubbel

Mittagsposition: 27°56,0'N 079°15,8'W; Etmal: 144sm