Charleston oder nicht

Der Sturm der Nächte, die Unruhe in den Kojen durch das Schlagen des Schiffes. Die ganze Crew ist müde.

Wenn Du in deiner Koje liegst, Vorschiff unten, liegst Du schon fast unter der Wasserlinie. Zwischen Dir und dem Wasser sind nur Planken. Bei jeder Welle, in die die Falado schlägt fühlst Du eine Erschüterung als ob Du beim Judo auf die Matte geknallt wirst und hörst ein Geräusch, das diesem Gefühl sehr ähnlich ist, und durch ein Knacksen unterstützt wird. Das Wasser, dieses Harte gefährliche Element, ist vielleicht 30 cm neben dir und du hörst die Unendlichkeit dieser Menge Wasser direkt neben deinem Ohr vorbei rauschen.

Mich hat es in diesen ersten stürmischen Nächten Stunden gekostet die Ruhe und das Vertrauen in das Schiff zu finden, die man braucht um einzuschlafen. Aber mit der Müdigkeit kommt die Gleichgültigkeit und dann auch irgendwann der flache Schlaf. den man in einer sturmgeschüttelten Koje schläft.

Nachmittags wurde dann die Entscheidung gefällt nach Charlston einzulaufen. Die Undichtigkeit am Rumpf und der auflandige Wind waren ausschlaggebend dafür. Charlston erreichten wir auch des Nachts, wobei das Einlaufen auf Sicht nicht einfach war, zumal zusätzlich in Charlston farblich falschherum betonnt ist.

Die Falado festgemacht, sanken alle in einen kurzen aber ruhigen Schlaf.

Schnüffel

Morgenposition: 31°31'N 78°49'W, Etmal: 61sm